Mittwoch, 21. November 2012

Der Fuchs geht um

Irgendwo sind sie ja doch ganz niedlich. Diese beiden Einbrecher hätte ich noch ewig aus dem Fenster beobachten können




Na, schmelzen die Herzen schon?

Stadfüchse. Sie sind überall. Leben aus der Mülltonne und was sie sonst noch so alles finden. Man sollte schon gelernt haben, dass man den Müll lieber erst am Tag der Müllabholung vor die Tür bringt, und nicht in der Nacht davor. Zumindest, wenn man keinen Deckel für die Tonne hat. Und wenn das doch jemand vergisst, dann sieht es am Morgen aus, als hätte in der Nacht zuvor ein Straßenfest stattgefunden. Alles zerkaut und in einem hundert Meter Radius verstreut. In der Sargnagelfamilie bin ich oft früh morgens mit Gummihandschuhen bewaffnet in der Einfahrt herumgelaufen und habe den abtrünnigen Müll wieder eingesammelt. Milchcontainer. Verpackungen. Windeln. Alles mit spitzen Zahnabdrücken versehen und penibel eingenebelt mit den fuchseigenen Markierdrüsen. Fuchspinkel stinkt!

Sie tun mir ja leid, die Spitzohren. Weil irgendwann einmal ihr natürlicher Lebensraum zerstört wurde, müssen sie sich jetzt in der Menschenwelt zurechtfinden. Wenigstens ist die Fuchsjagd nicht mehr erlaubt.

Scheu sind sie kaum noch. Schon oft bin ich so nahe an Füchse herangekommen, dass es ich war, die freiwillig die Straßenseite gewechselt hat. Die Fluffels auf den Fotos oben sehen ja noch sehr jung und kuschelig aus, aber so ein richtig ausgewachsener Fuchs kann einem doch ein wenig unheimlich werden.


Der hier hat mich vor der Haustür erwartet und mich angesehen, als wäre ich ein Braten auf zwei Beinen. Ist nicht einen Schritt zurückgewichen, als ich mit einem mulmigen Gefühl über den Kiesweg gelaufen bin. Mir sind sie manchmal nicht so geheuer. Die Nonna vom Gawjus war eine Fuchs-Fütterin.  Jeden Tag hat sie Essensreste und Küchenabfälle in den Garten getragen. "Für die little darlings". In diesem Garten gab es Dank ihr die gesündesten und fettesten Füchse des ganzen Viertels. Sie waren riesig. Manchmal haben sie sich an der Terassentür aufgestellt und mit ihren gelben, Licht reflektierenden Augen ins Haus gestarrt wie Zombies.

Es gibt keine richtigen Fuchsattacken, aber scheinbar doch ein paar Vorfälle. Wie der Fuchs, der in ein Kinderzimmer eindrang und das dort schlafende Baby ins Gesicht biss. Oder der Fuchs, der in das Zelt des am Strand schlafenden Anglers kroch und ihn ins Gesicht biss. Oder vor zwei Jahren hat ein Fuchs eine Babyleiche auf dem Battersea New Cemetery ausgegraben und aufgefressen. Na lecker. Vielleicht sollte man ja doch lieber das Füttern mit Küchenresten unterstützen.

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