Nur noch zwei Wochen, dann sind die Sommerferien auch schon wieder vorbei.
Am letzten Schultag standen doch tatsächlich vier Stretch Limousinen und zwei Hummer vor den Schultoren und haben die „little Darlings“ abgeholt. Für Grundschule doch ein wenig übertrieben wie ich finde, aber na ja. Im Gymnasium sind es dann Hubschrauber.
Die ersten zwei Wochen haben die Sargnägel mit mir verbracht – viel Park und Picknick. Dann wurden sie von Daddy abgeholt und flogen mit ihm für die nächsten 14 Tage nach Spanien. Das bedeutete eine herrlich ruhige Zeit für mich. Ich war echt urlaubsreif nach dem ganzen Terror von Klein Sargnagel. Nach wie vor war er wie eine kleine tickende Zeitbombe und explodierte immer wieder in den unmöglichsten Situationen. Hoffentlich führt die Daddy-Zeit zu ein wenig Verbesserung.
Zwei Wochen Ruhe und Frieden! Ich wusste erst gar nicht, was ich mit so viel Freizeit anfangen sollte. Aber schließlich hab ich beschlossen es mir so gut wie möglich gehen zu lassen. Auftakt war ein Abend mit meinen Charity Ladies im lokalen Pub. Die Damen haben sich Gin Tonic und jede Menge Wein bestellt, das konnte nur lustig werden. Währenddessen gab es Steak Pie und Fish & Chips und Chicken Tikka Masala. Aus irgendeinem Grund bieten die traditionellen Pubs in England immer mindestens ein indisches Gericht an.
Es gab viel Gegacker, Tratsch und Klatsch, ein wenig Gemecker über die heutige Jugend… kennt man ja. Trotzdem war ich voll mit dabei und fand es einen gelungenen Abend. Nur Nachtisch hat keiner mehr reingepasst.
Zwei Tage später fand auch schon die Party des Jahres mit dem Motto „Hawaii“ statt, bei der ich seit Wochen mitorganisiert hatte.
Gut 70 Gäste waren erwartet und wollten mit Gegrilltem versorgt sein. Wir bauten unter Pavillons im Garten eine komplette Außenküche auf, inklusive Kühl- und Gefrierschrank.
Pavillons waren unbedingt nötig, denn das Wetter zeigte sich von der total englischen Seite und wechselte zwischen brennender Sonne und prasselndem Regen.
Oma Yolandas Wohnzimmer mit den vielen Heiligenbildchen wurde kurzerhand zur Bühne umfunktioniert und mit jeder Menge Musik Equipment ausgestattet.
So nach und nach plätscherten ab Nachmittag die Gäste herein und machten die Party perfekt.
Die Pub Freaks wechselten sich an den Instrumenten ab, und spielten bis in den späten Abend. Die Stimmung war super harmonisch und der Garten war mit Lagerfeuer und Fackeln sehr schön beleuchtet. Ich wechselte von einem Gespräch ins nächste und mir wurde wieder bewusst, wie sehr ich die Leute mag, die ich bisher hier in England kennen lernen durfte.
Sogar der ehemalige Besitzer meines Pubs war da. Bei dem ich letztes Jahr kurz nach meiner Ankunft immer an den Lock Ins teilnehmen durfte. Und es ist verrückt, dass ich mittlerweile schon lange genug hier bin um mit jemandem „Weißt du noch?“ Geschichten auszutauschen.
Es war eine Menge aufzuräumen am nächsten Morgen, aber zum Glück waren genug Leute über Nacht geblieben und halfen mehr oder weniger verkatert mit.
Die Party des Jahres, ein voller Erfolg!
Nicht mehr ganz so feuchtfröhlich aber sehr entspannt hab ich die restliche Zeit verbracht. Ich war im Charity Shop, hab viel musiziert, oder mir einfach mal den Luxus gegönnt, überhaupt nichts zu machen außer mit dem Daumen die Fernbedienung für den Fernseher zu drücken.
Und jetzt sitze ich hier und warte auf die Ankunft der Sargnägel. Ich bin gespannt, wie sehr sie sich in den zwei Wochen mit Daddy verändert haben. Am ersten Tag nach dem Urlaub sind sie für gewöhnlich wie verwandelt und brauchen eine Weile um wieder ins gewöhnliche Mittelklasseleben zurückzufinden, in dem man nicht jeden Tag neue Geschenke und Chicken Nuggets und neuerdings auch nicht mehr den Hintern abgewischt bekommt. So.
Swing when you're winning!
AntwortenLöschen(As Robbie Williams used to say...)
Hallo
AntwortenLöschenhab Deinen Kommentar bei mir gefunden, und nun bei Dir gelesen, gelesen...
Dann schick ich doch mal sonnige Grüße aus Bayern auf die Insel
Und viel Spaß auch weiterhin
Elisabeth
Dieses grüne Kleid ist der Knüller. Das gefällt mir hier. Ich möchte mitlesen.
AntwortenLöschenHier lernt man etwas über ein anderes Land. Das mag ich. Ich nehme Sie mal auf den Feedreader.
Vielen Dank Herr Mim, schön dass Sie hergefunden haben!
AntwortenLöschenIch kann dir gerne erklären warum es in so vielen Pubs mindestens ein indisches Essen gibt.
AntwortenLöschenAus dem selben Grund warum man so viel indisches Essen bekommt:
UK hatte bis vor kurzem noch einige Kolonien in Asien und vorallem Indien :) Ich glaube bis 1970 oder so. Deswegen haben sich so viele eingebürgert und es wurde viel übernommen.