Mittwoch, 19. Mai 2010

Kulinarische Reise durch Europa

Eigentlich bin ich kein Walkers Crisps Fan. Cheese & Onion war die einzige Sorte, die ich ganz okay fand. Aber seit ich diesen Geschmack mal magenbedingt drei Tage gekotzt habe, bin ich da auch nicht mehr so scharf drauf.

Jetzt gibt es von Walkers aber zur Weltmeisterschaft 2010 den Walkers Flavour Cup... 15 neue Geschmacksrichtungen im Länderstyle. Die muss ich einfach probiert haben. Schon vor allem deswegen, weil German Bratwurst Flavour dabei ist und ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, wie das schmecken soll.

So hab ich mich heute an Europa gewagt.



Holland: Dutch Edam Cheese
England: Roast Beef & Yorkshire Pudding
Spanien: Chicken Paella
Italien: Spaghetti Bolognese
Deutschland: Bratwurst Sausage
Frankreich: Garlic Baguette

Ich hab mir die 6 Tüten á 25 Gramm nicht alleine angetan. Die Sargnägel haben fleißig mitprobiert und wie die Jury bei einer Superstarshow über die Geschmackstauglichkeit entschieden.

Rausgeflogen aus der Show ist leider sofort England. Roast Beef & Yorkshire Pudding Flavour schmeckt einfach nur bitter und erinnert ganz entfernt ein wenig an Gravy (Instant Bratensoße)

Super Igitt und völlig talentfrei fanden die Kids auch Spaghetti Bolognese. Wobei ich den leichten Tomatengeschmack ganz nett fand. Sorry Italien, ich wurde überstimmt.

Frankreich hat sehr am Knoblauch gespart. Die Chips schmecken nach Butter und hatten deswegen bei mir gleich verloren. Die Sargnägel schickten Garlic Baguette aber in den Mitleids-Recall.

Auf Spanien haben wir fasziniert herumgekaut. Reispfanne, tatsächlich. Die Paella-Würzmischung ist wirklich nett. Der Überraschungsfreak.

Holland wurde von den Kindern in den Recall manipuliert. Denen kann es ja gar nicht käsig genug sein. Aber ich mag so einen stinkigen Edamer nicht mal als Trockenpulverkünstlichform.

Überraschungssieger! Bratwurst! Eigentlich bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich diese Chips wirklich mochte. Aber der Bratwurstgeschmack ist unverkennbar. Thüringer in Chipsform. Phänomenal ekelhaft, wenn man so darüber nachdenkt. Wir habens gemocht.

Bald geht es weiter mit einer kulinarischen Reise durch Amerika.

Schlaf gut, Kleiner Sargnagel


Dienstag, 11. Mai 2010

Ice Ice Baby

Groß Sargnagel liegt im Bett unter der Decke vergraben und ist nicht ansprechbar. Vor einer Stunde hat sie noch mit den Fäusten auf ihre Matratze eingetrommelt und wilde Wutschreie in ihr Kissen entlassen. Doch mittlerweile sind ihr Kraft und Tränen ausgegangen. Es reicht nur noch zu trockenen Schluchzern.
Klein Sargnagel und ich sitzen im Nebenzimmer auf meinem Bett und spielen Karten. Immer wenn der seltene Fall eintritt, dass sich seine Schwester daneben benimmt, macht der Kleine plötzliche eine Verwandlung durch und ist die Liebenswürdigkeit in Person. Er genießt jede Sekunde von dem Schauspiel, das ausnahmsweise mal nicht ihn in Schwierigkeiten stecken lässt. Und je schlimmer die Situation für die Große, desto besser seine Laune.

Ich finde diesen Vorpubertätsgirliezickenwutanfall äußert belustigend. 15 Jahre zurückdenkend könnte das nämlich ich sein, die da tobt. Nur wollte ich damals ein Pony. Groß Sargnagel dagegen kämpft um ein Meerschweinchen. Aber das wird – genau wie mein Pony – auch nur ein Wunsch bleiben.

Kürzlich bin ich 25 geworden. Ein Vierteljahrhundert alt. Und irgendwie sehe ich jetzt Groß Sargnagel mit ihren fast 8 Jahren und erinnere mich daran, wie ich in diesem Alter war. Was meine Wünsche und Träume waren (ein Pferd, eine Jeansjacke, eine Badewanne voll grüner Götterspeise, nach Island auswandern und einen Ponyhof gründen) Und ich hatte den festen Vorsatz alles sofort wahr zu machen, wenn ich erst erwachsen wäre.
Jetzt bin ich erwachsen. Und ich muss feststellen, meine Wunschliste hat sich verändert. Pony steht jetzt irgendwo in der Kategorie: Wenn mich irgendeine Neurose mal dazu treiben sollte, ein von der Außenwelt abgeschnittenes Leben in einer spärlich besiedelten Landschaft im Nirgendwo zu führen… ja, dann würde ich mir auf jeden Fall ein paar Ponys zulegen.
Die Badewanne gefüllt mit Wackelpudding halte ich nach wie vor für einen ziemlich guten Wunsch.

Was sich nicht verändert hat, das ist der Traum von Island.
„Die Wolkenpferde“ von Jill Pinkwater war das Buch, das mich auf Island gebracht hat. Ich muss so zehn Jahre alt gewesen sein, als ich es gelesen habe und sofort auf diese Insel wollte. Das Buch war so toll, dass es mir ewig nachgegangen ist… ich hab es aber in der örtlichen Bücherei nie wieder gefunden. Wahrscheinlich werde ich mir ein Exemplar bestellen – aus reiner Neugier – und noch einmal nachlesen, was genau mich so daran gefesselt hat. Vielleicht auch als Vorbereitung für meine Islandreise im Oktober…

ISLAND! Ich gehe nach ISLAND!

Das Flugticket ist schon seit Februar gebucht, hängt in meinem Zimmer an der Wand und erinnert mich jeden Morgen nach dem Aufstehen aufs Neue daran. Ich werde Geysire erleben, Islandpferde reiten, schweflige Quellen riechen, Vulkanasche fühlen… und hoffentlich das Polarlicht sehen.
Es ist nur für eine Woche, mehr kann ich mir nicht leisten, aber ich weiß jetzt schon, dass es unvergesslich werden wird.
Und ein Traum erfüllt sich. Ich kann einen weiteren Haken auf meiner imaginären Liste machen.