Dienstag, 16. Juli 2013

Künstlerischer Durchbruch

Huch, wie die Zeit vergeht. Natürlich habe ich versucht so viele gute Taten wie möglich zu erbringen, obwohl das auf Kommando schwieriger ist als gedacht. Besonders in der ersten Woche ließ sich einfach keine Tat auftreiben. Ich habe Leute beobachtet, habe am Bahnhof auf Ömchen mit schweren Koffern gelauert, habe Bäuche im Zug studiert, um eventuell jemand Schwangeres mit Sitzbedürfnis ausmachen zu können... nichts. Einfach nichts. Niemand wollte geholfen werden.
Schließlich dann doch. Vor dem Bahnhof standen ein paar Zeugen Jehovahs mit dem Wachturm. Deren Strahlen, als ich ihnen eines der dünnen Heftchen abnahm, war unbezahlbar. Hurra!

Aber die Jagd nach guten Taten geht weiter. Samariter-Sarah streift durch ihr Revier. Ich helfe Blinden in den Bus, ich schleppe Fahrräder die Bahnhofstreppen hinunter, fungiere als lebendes Zugfahrplanlexikon... augenscheinlich spielt sich ein großer Teil meines Lebens in öffentlichen Verkehrsmitteln ab. Und jetzt ist ja endlich Sommer ausgebrochen und die Ömchen an der Bushaltestelle klappen reihenweise zusammen. Samariter-Sarah hat jetzt immer eine Notfallflasche Wasser einstecken, falls eine heißgelaufene Seniorin in die Horizontale geht.

Die Hitze! Diese Hitze! Es tut so gut! Nach gefühlt einem Jahr Winter endlich mal nicht mit kalten Füßen ins Bett gehen, sondern mit Schweißperlen auf der Stirn. Schweiß! Wann hatte man denn so etwas zum letzten Mal?

Das Leben ist gut, in good ol' London. Es ist kein Krieg ausgebrochen, die Sonne scheint, und die königlichen Wehen sollten jetzt auch bald mal einsetzen. Was wird es denn? Wie heißt es denn? Die Wetten (natürlich gibt es Wetten) stehen momentan 1/3 für ein Mädchen, und 2/5 für einen Jungen. Obwohl Kate und Wills einen blauen Kinderwagen gekauft haben. Oooh, die Spekulationen überschlagen sich. In ein paar Tagen wissen wir mehr. Viel Glück beim Prinzen-Pressen, Kate.

Die Zeit des Wartens vertreibe ich mir mit meinem neuen Spielzeug. Ich habe jetzt so ein cleveres Telefon, das leider noch nicht intelligent genug ist, damit ich es für mich zur Arbeit schicken kann, aber es hat doch zwei, drei tolle Funktionen. Da wäre zum Beispiel Instagram. Instagram! Das ist dieses Programm, das jedes Schrottfoto in ein künstlerisches Meisterwerk verwandeln kann. Foto schießen, Filter auswählen, fertig.

Aus so was hier:


kann man mit einem Klick und dem richtigen Filter dies hier machen:


Aaaaaah, so schön KITSCHIG, ich liebe es!! Ich instagramme so gut wie alles.



Nur noch ein wenig Text einfügen, dann könnte ich meine eigenen motivierenden Zitatbildchen entwerfen. Zum Beispiel


Herrlich, ich mach mich gleich an eine Großproduktion. Als gute Tat für meine Leserschaft. Motivierende Zitate kann jeder gebrauchen.




2 Kommentare:

  1. Also das Madenbild, ne?
    Das Madenbild. Ist großartig. Werd ich mich den Rest des Tages drüber beömmeln. :-D

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  2. Wie heißt du denn bei instagram? :)

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